Rheumatoide Arthritis: Ernährung zählt

Februar 2022

Vor allem eine mediterrane Ernährung und eine Reduktion der Natrium-Aufnahme sowie eine adäquate Supplementierung durch hochdosierte Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D nach individuellem Bedarf haben sich in einem systematischen Review als positive Einflussfaktoren auf verschiedene Erkrankungsparameter der rheumatoiden Arthritis erwiesen. Fastenperioden können ebenfalls zu – vorübergehenden – Verbesserungen führen.

Die rheumatoide Arthritis betrifft nahezu ein Prozent der Bevölkerung. Damit leiden rund 80.000 Personen in Österreich unter den schmerzhaften und lebensqualitätseinschränkenden Symptomen dieser Autoimmunreaktion nach wie vor ungeklärten Ursprungs. Im therapeutischen Spektrum werden neben medikamentöser Behandlung und Physiotherapie immer wieder Ernährungsinterventionen genannt.

Ein Team von zypriotischen und britischen Wissenschaftern hat kürzlich ein systematisches Review zum Einfluss von Ernährungsweisen und Ernährungsinterventionen bei rheumatischer Arthritis publiziert. Die Recherche wurde in Medline und Embase durchgeführt, in die Auswertung einbezogen wurden 70 Humanstudien, die gemäß PRISMA-Richtlinien ausgewertet wurden.

Wenig Fleisch und Salz

Als Ernährungsform mit besten Ergebnissen hinsichtlich einer Linderung der rheumatoiden Arthritis hat sich die mediterrane Kost mit unter anderem einem mäßigen bis geringen Anteil von vor allem rotem Fleisch, aber viel Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst sowie überwiegend pflanzlichen Ölen als Fettquelle erwiesen. Sie war mit einer Besserung einiger Kriterien der Krankheitsaktivität verbunden. Andere Kostformen wie eine vegetarische Ernährung erbrachten keine diesbezüglichen Erfolge.

Eine sinnvolle Maßnahme ist der vorliegenden Studie zufolge eine Reduktion des Kochsalzkonsums. Eine Verringerung der Natriumaufnahme ging mit positiven Auswirkungen bei einigen Messwerten einher.

Dasselbe gilt für eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D, die je nach individuellen Erfordernissen eine Supplementierung erfordern kann. Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren als hochdosierte Supplemente führten zu einer Besserung bei einigen Parametern der Krankheitsaktivität und zu einer geringeren Versagensrate medikamentöser Therapien.

Fasten erwies sich ebenfalls als günstig, die positiven Auswirkungen waren jedoch zeitlich beschränkt.

Die Studienautoren resümieren, dass die Ernährung in der Beratung Betroffener angesprochen werden sollte.

 

Red./KG

 

Quelle:

DeutschesGesundheitsPortal;

Philippou E, Petersson S, Rodomar C et al. Rheumatoid arthritis and dietary interventions: systematic review of clinical trials. Nutr Rev 2021; 79: 410–428