Parkinson: Männer könnten von gesunder Ernährung profitieren

Februar 2022

Morbus Par­kinson gehört zu den häu­figsten Ner­ven­leiden in der west­lichen Welt. Das Risiko zu erkranken steigt mit zuneh­mendem Alter, Männer sind häu­figer betroffen als Frauen. Die Erkrankung kann sich durch eine Reihe ver­schie­dener Sym­ptome äußern, am auf­fal­lendsten und bekann­testen sind Zittern, Steifheit und langsame Bewegungsmuster.

Die Ursache für den Untergang der Gehirn­zellen, die für Bewe­gungs­ab­läufe zuständig sind, ist noch nicht geklärt. Es wird ver­mutet, dass dabei unter anderem oxi­da­tiver Stress und Ent­zün­dungs­pro­zesse eine Rolle spielen. Eine Heilung ist nicht möglich, die Sym­ptome können mit Hilfe ver­schie­dener The­rapien aber gelindert werden. Auch die Ernäh­rungs­weise dürfte Ein­fluss auf den Verlauf der Erkrankung haben – zumindest bei Männern. Das hat eine kürzlich ver­öf­fent­lichte Studie gezeigt.

Zu diesem Schluss sind Wis­sen­schafter der Penn­syl­vania State Uni­versity (US) gekommen, als sie die Daten von 599 Frauen und 652 Männern mit Par­kinson aus­ge­wertet haben. Während des Beob­ach­tungs­zeit­raums von 32 bis 34 Jahren starben 944 dieser Pati­enten. Die Ernäh­rungs­wis­sen­schafter hatten über die Jahre detail­lierte Pro­to­kolle der Ernäh­rungs­weise der Pati­enten gesammelt und unter­suchten diese nun auf even­tuelle Zusam­men­hänge mit der Lebens­dauer. Dabei hat sich gezeigt, dass die­je­nigen Männer, deren Ernährung am meisten Fla­vo­noide ent­hielt, am längsten lebten. Bei Frauen zeigte sich dieser Zusam­menhang nicht.

Bei den soge­nannten Fla­vo­noiden handelt es sich um eine große Gruppe von Pflan­zen­in­halts­stoffen, die unter anderem anti-​oxidativen Wirkung haben. Fla­vo­noide sind in vielen Obst- und Gemü­se­sorten ent­halten und häufig für rote, blaue, vio­lette oder auch hell­gelbe Farbe ver­ant­wortlich. Die Wis­sen­schafter hatten in ihrer Studie ins­be­sondere auf die Auf­nahme von Äpfeln, Beeren, Orangen und Oran­gensaft sowie grünem Tee aber auch Rotwein geachtet. Letz­terer ver­dankt seinen Gehalt an mög­li­cher­weise gesund­heits­för­der­lichen Inhalts­stoffen vor allem den Schalen der Weintrauben.

 

Red./KG

 

Lite­ratur:

Zhang X, Mols­berry SA, Yeh T‑S et al. Intake of Fla­vo­noids and Flavonoid-​Rich Foods, and Mor­tality Risk Among Indi­vi­duals With Par­kinson Disease: A Pro­s­pective Cohort Study. Neu­rology 2022, January 26; doi:10.1212/WNL.0000000000013275

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