Fettleber erhöht Demenz-Risiko

August 2022

Die nicht-​alkoholische Fett­leber ist die weltweit häu­figste Leber­er­krankung. In Deutschland zum Bei­spiel ist jeder vierte Erwachsene betroffen – Tendenz steigend. Sie ist durch die Ein­la­gerung von Fett in der Leber gekenn­zeichnet und wird als gut­artig bezeichnet. Dabei ist aber zu bedenken, dass ohne Gegen­maß­nahmen das Risiko einer Leber­ent­zündung mit durchaus erns­teren Folgen besteht. Und wie eine aktuelle Studie zeigt, geht die nicht-​alkoholische Fett­leber mit häu­fi­geren Demenz-​Erkrankungen einher.

Daten aus Schweden

In einer schwe­di­schen Studie wurden die Daten von ins­gesamt 2.898 Pati­enten mit nicht-​alkoholischer Fett­leber und 28.357 gesunden Per­sonen ana­ly­siert. Nach durch­schnittlich 5,5 Jahren hatten 5,0 bzw. 4,6% eine Demenz ent­wi­ckelt. Pati­enten mit einer nicht-​alkoholischen Fett­le­ber­er­krankung haben den Berech­nungen zufolge ein um 38% erhöhtes Demenz-Risiko.

Ursachen & Behandlung

Die Ursachen einer nicht-​alkoholischen Fett­leber sind viel­fältig und liegen meist in Über­ge­wicht, aus­ge­prägtem Bauchfett und erhöhten Blut­fetten. Auch Dia­betes geht nicht selten mit dieser Beein­träch­tigung der Leber einher. Da es bisher keine Medi­ka­mente zur Behandlung gibt, liegen die ein­zigen Gegen­maß­nahmen in Ände­rungen des Lebens­stils – Gewichts­re­duktion, mehr kör­per­liche Akti­vität und Anpassung der Ernährung. Bei der Ernährung geht es vor allem um eine Ver­rin­gerung der Auf­nahme von Fett und eine Erhöhung der Auf­nahme von kom­plexen Koh­len­hy­draten. Dar­unter sind vor allem Voll­korn­pro­dukte, Hül­sen­früchte, Gemüse, Obst und Nüsse zu verstehen.

 

Red./KG

 

Quellen:

Deutsche Leber­stiftung

Shang Y, Widman L & Hag­ström H. Nonal­co­holic Fatty Liver Disease and Risk of Dementia: A Population-​Based Cohort Study. Neu­rology 2022 Jul 13

Klinik für Ernäh­rungs­me­dizin, Kli­nikum rechts der Isar, TU München: Ernäh­rungs­emp­feh­lungen bei nicht­al­ko­ho­li­scher Fettleber