Dem Herz zuliebe – wenig oder kein Alkohol

Juni 2022

Schon relativ wenig Alkohol erhöht bei Men­schen mit vor­be­las­tetem Herzen das Risiko für eine Herz­schwäche bzw. Herz­in­suf­fi­zienz. Erste Anzeichen einer Herz­schwäche sind ein Nach­lassen der kör­per­lichen Leis­tungs­fä­higkeit und Atemnot schon bei relativ geringer Belastung. Daher emp­fehlen Experten, den Alko­hol­konsum auf geringe Mengen zu beschränken oder ganz auf Bier, Wein & Co. zu ver­zichten – dem Herzen zuliebe.

Studie zur Herzgesundheit

Alkohol ist offenbar mit noch mehr Vor­sicht zu genießen, als bisher ange­nommen – zumindest, wenn es um die Herz­ge­sundheit vor­be­las­teter Men­schen geht. Das zeigt eine Studie, die beim dies­jäh­rigen Welt­kon­gress „Heart Failure“ (Herz­ver­sagen) prä­sen­tiert wurde. In der Studie wurden die Daten von 744 Per­sonen mit einem Durch­schnitts­alter von 66,5 Jahren aus­ge­wertet. Eine Gruppe wies „nur“ Risi­ko­fak­toren für eine Herz­in­suf­fi­zienz auf, zum Bei­spiel Blut­hoch­druck, Dia­betes oder Adi­po­sitas. Die zweite Gruppe hatte darüber hinaus bestimmte Fehl­bil­dungen im Herzen, war also vor­be­lastet. In dieser Gruppe war ein mäßiger bis hoher Alko­hol­konsum im Ver­gleich zur Abs­tinenz mit einem 4,5‑fach erhöhten Risiko für eine Ver­schlech­terung der Herz­ge­sundheit verbunden.

In der Gruppe, die „nur“ Risi­ko­fak­toren aufwies, wurde zwar kein erhöhtes Risiko für eine Ver­schlech­terung der Herz­ge­sundheit in Ver­bindung mit Alko­hol­konsum fest­ge­stellt. Die viel­be­spro­chenen Vor­teile eines mode­raten Alko­hol­konsums für die Herz­ge­sundheit fehlten allerdings.

Wenig oder kein Alkohol

Die Emp­fehlung der Experten lautet, den Alko­hol­konsum mög­lichst ein­zu­schränken oder ganz bleiben zu lassen. Als obere Grenze in Hin­blick auf die Herz­ge­sundheit wird ein wöchent­licher Konsum von weniger als eine Flasche Wein oder weniger als 3,5 Dosen Bier (500ml) genannt.

Herz­schwäche bzw. Herz­in­suf­fi­zienz geht auf eine nach­las­sende Pump­kraft des Herz­muskels zurück. Die Organe inklusive des Gehirns werden nicht mehr aus­rei­chend mit Blut und damit Sau­er­stoff und Nähr­stoffen ver­sorgt. Eine Herz­in­suf­fi­zienz beginnt meist schlei­chend. Erste Anzeichen sind ein Nach­lassen der kör­per­lichen Leis­tungs­fä­higkeit, Atemnot bereits bei relativ geringen Belas­tungen und auch Gewichts­zu­nahme. Es können weiters Flüs­sig­keits­an­samm­lungen (Ödeme) an den Knö­cheln ent­stehen. Es ist wichtig, Herz­schwäche mög­lichst früh­zeitig zu behandeln, um ein Fort­schreiten der Erkrankung hintanzuhalten.

 

Red./KG

 

Quellen:

Med­scape; Welt­kon­gress: Heart Failure 2022, 21.—24. Mai 2022, Madrid; Deutsche Herz­stiftung

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