Betagte und pflegebedürfte Menschen: Risiko Flüssigkeitsmangel bei Hitze

Juli 2022

Men­schen höheren Alters müssen besonders bei Hitze auf eine aus­rei­chende Flüs­sig­keits­zufuhr achten, bei pfle­ge­be­dürf­tigen Per­sonen sind es die­je­nigen, die für sie sorgen. Man geht davon aus, dass jeder zweite Kran­ken­haus­pa­tient über 65 Jahren ein Risiko für einen gra­vie­renden Flüs­sig­keits­mangel (Dehy­dration) hat.

Die Ursachen sind viel­fältig. Mit zuneh­mendem Alter nimmt die Mus­kel­masse ab und damit die Fähigkeit des Körpers, Flüs­sigkeit zu spei­chern; die Funktion der Nieren kann nach­lassen, sodass zu viel Flüs­sigkeit aus­ge­schieden wird; das Durst­gefühl ist auf­grund schwä­cherer Funktion der Sin­nes­zellen weniger aus­ge­prägt als in jün­geren Jahren; in höherem Alter können Schluck­be­schwerden dazu kommen. Nicht selten besteht eine Inkon­ti­nenz­pro­ble­matik, sodass bewusst auf die Auf­nahme von Flüs­sigkeit ver­zichtet wird. Auch möchten es viele ver­meiden, in der Nacht die Toi­lette auf­suchen zu müssen. Weiters führen Medi­ka­mente wie Diuretika oder Abführ­mittel zu Flüssigkeitsverlusten.

Hinweise auf Flüssigkeitsmangel

Ein Mangel an Flüs­sigkeit kann sich durch Mat­tigkeit, Mus­kel­schwäche, tro­ckene Haut und Schleim­häute (Mund­tro­ckenheit) bemerkbar machen. Auch Schwindel kann aus diesem Grund auf­treten, ver­bunden mit einer erhöhten Neigung zu stürzen. Die Beschwerden können bis zu Ver­wirrtheit und Schwie­rig­keiten mit dem Kurz­zeit­ge­dächtnis gehen. Es kann zu Krampf­an­fällen und Throm­bosen kommen. Auch ein kon­zen­trierter, dunkler Urin ist ein Hinweis auf zu wenige Flüs­sigkeit im Körper.

Tipps und Tricks

Im All­ge­meinen kann man davon aus­gehen, dass eine Trink­menge von 1,3 Liter Flüs­sigkeit am Tag für ältere Men­schen emp­feh­lenswert ist. Dabei ist die Flüs­sigkeit im Essen nicht ein­be­rechnet. Es kann helfen, die „Trin­kration“ für den Tag am Morgen bereit zu stellen und einige Fix­punkte zu defi­nieren. Zum Bei­spiel ein Glas nach dem Auf­wachen, eines zum Früh­stück, eines vor jeder Mahlzeit usw. Abge­sehen von Lei­tungs­wasser emp­fehlen sich Kalzium- und Magnesium-​reiche Mine­ral­wässer, Kräuter und Früch­tetees, die gekühlt sehr erfri­schend sein können, und ver­dünnte Frucht­säfte. Kaffee und Tee sind übrigens durchaus auch als Flüs­sig­keits­lie­fe­ranten geeignet und keine „Flüs­sig­keits­räuber“ wie häufig ange­nommen wird.

 

Red./KG

 

Quelle:

Gesund­heitsamt Bremen