Eine gesündere Ernährung geht mit einem geringeren Risiko für Erektionsstörungen einher. Das hat eine große US-amerikanische Studie gezeigt, die mehr als zehn Jahre gelaufen ist. Bei 45- bis 60-jährigen Männern ohne Vorerkrankungen war das Risiko für Erektionsstörungen bei denjenigen, die sich gesund ernährten, um 22 Prozent geringer als bei denjenigen, die sich ungesund ernährten.
Ursachen für Erektionsstörungen gibt es viele. Unter anderem sind sie als frühe Anzeichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt. Die Risikofaktoren decken sich auch weitgehend, als zum Beispiel Rauchen, zu wenig sportliche oder andere körperliche Aktivität, Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte dazu gehören. Eine US-amerikanische Studie hat nun das erste Mal bei ansonsten gesunden Männern untersucht, ob auch die Ernährungsweise mitspielt.
Bei der Untersuchung wurden die Daten von 21.496 männlichen Angehörigen von Gesundheitsberufen ausgewertet, die an der sehr großen Beobachtungsstudie „Health Professionals Follow-up Study“ teilgenommen haben. Der Beobachtungszeitraum betrug 10,8 Jahre, das Alter der Teilnehmer lag zu Beginn der Studie zwischen 40 und 75 Jahren.
Zur Auswertung der Daten wurden die Teilnehmer in drei Altersgruppen unterteilt. Bei den Unter-60-Jährigen wurden im Lauf der 10,8 Jahre 968 Fälle von Erektionsstörungen verzeichnet, bei den 60- bis 70-Jährigen waren es 3.703 und bei den Über-70-Jährigen 4.793 Fälle.
Mediterrane Kost gewinnt
Die Ernährungsweise wurde danach eingeschätzt, wie sehr sie den Kriterien der Mediterranen Ernährung entsprach. Als zweites Beurteilungskriterium diente der sogenannte Alternative Healthy Eating Index. Sodann wurde analysiert, ob die Ernährungsweise mit der Häufigkeit von Erektionsstörungen zusammenhängt. Das tut sie.
Bei den jüngsten Teilnehmern, also in der Altersgruppe der Unter-60-Jährigen, war das Risiko für Erektionsstörungen bei der nach den Kriterien der Mediterranen Diät gesündesten Ernährung um 22 Prozent geringer als bei denjenigen, die nach diesen Kriterien am ungesündesten essen. Bei den 60- bis 70-Jährigen hatte die Gruppe mit der gesündesten Ernährung ein um 18 Prozent geringeres Risiko für Erektionsstörungen, bei den Über-70-Jährigen betrug die Risikoreduktion sieben Prozent.
Red/Karin Gruber
Literatur:
Bauer SR, Breyer BN, Stampfer MJ et al. Association of Diet with Erectile Dysfunction Among Men in the Health Professionals Follow-up Study. JAMA Netw Open 2020; 3: e2021701
Mehr über den EInfluss der mediterranen Ernährung lesen Sie z. B. in unserem Artikel „Mediterrane Kost & ihr Beitrag gegen Frailty“.