Ernährungswende: Fachverbände machen Druck auf Politik

November 2021

Vor dem Beginn der nächsten Legislaturperiode in Deutschland haben sich die Verbände von Ernährungsfachleuten mit einer Reihe andere Fachverbände aus dem Gesundheitswesen mit einem Appell an die Politik gewandt, für eine sozial gerechte, gesundheitsfördernde, umweltverträgliche und dem Tierwohl zu­trägliche Ernährung zu sorgen.

Ernährungsfachleute in Deutschland machen Druck auf die Politik: 15 Dachorganisationen, Verbände und Fachgesellschaften aus Gesundheit, Sozialem, Ernährung und Umwelt haben Ende Oktober 2021 an SPD, Grüne und FDP appelliert, in der anstehenden Legislaturperiode das Thema Ernäh­rung anzugehen.

„Deutschlands derzeitiges Ernährungssystem ist ungesund, unsozial und höchst klima- und umwelt­schäd­­lich. Es stellt die planetaren und gesellschaftlichen Belastungsgrenzen zunehmend auf die Probe“, heißt es in dem Appell.

Unterstützt wird dieser unter anderem vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der Bun­desvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) und der Deutschen Gesellschaft für Er­näh­rungsmedizin (DGEM).

Die Verbände formulieren zehn Kernforderungen an die künftige Regierungspolitik zum Thema Ernäh­rung. Zunächst fordern sie die Einrichtung einer „Zukunftskommission Ernährung“. Sie soll bis Ende 2022 ein Leitbild für eine sozial gerechte, gesundheitsfördernde, umweltverträgliche und dem Tierwohl zu­trägliche Ernährung in Deutschland entwickeln.

Auf den Vorarbeiten der Kommission aufsetzend soll die Bundesregierung Anfang 2023 eine ressort­über­greifende Ernährungsstrategie verabschieden. Außerdem soll die Bundesregierung bis 2022 die Lebens­mittelbesteuerung auf den Prüfstand stellen. Ziel sei, dass künftig eine gesunde und nachhaltige Ernäh­rung die einfachere und günstigere Wahl für die Verbraucher werde.

 

Red./K. Gruber

 

Literatur:

www.aerzteblatt.de/nachrichten/128558/Verbaende-pochen-auf-Ernaehrungswende