Keine Ahnung: Kinder brauchen mehr Ernährungswissen

Juli 2016

Karotten wachsen auf Bäumen, Käse wird aus Pflanzen her­ge­stellt und Nudeln werden aus Fleisch gemacht. Das glauben nicht wenige Kinder in Indus­trie­ländern. An und für sich zeigt das lediglich eine Facette des Auf­wachsens in der Stadt und muss noch nicht zwingend heißen, dass diese Kinder ungesund ernährt sind. Aller­dings zeigen die Zwi­schen­er­geb­nisse der Prä­ven­ti­ons­studie EDDY, dass mehr Ernäh­rungs­wissen sehr wohl mit einer bes­seren Ernäh­rungs­weise und weniger Gewichts­zu­nahme zu tun hat.

Christina Pöp­pel­meyer1, Jan Aden2, Otmar Pachinger3, Kurt Widhalm1

Abstracts

Der Erwerb von Ernäh­rungs­wissen im Rahmen von Ernäh­rungs­edu­kation im schu­li­schen Setting kann dazu bei­tragen, ein gesundes Ernäh­rungs­ver­halten bei Kindern und Jugend­lichen zu eta­blieren und Über­ge­wicht und ernäh­rungs­as­so­zi­ierten Gesund­heits­stö­rungen vor­zu­beugen. Im Rahmen der Prä­ven­ti­ons­studie EDDY („Effect of sports and diet trai­nings to prevent obesity and secondary diseases and to influence young children´s life­style“) wurde das Ernäh­rungs­wissen von 44 Schü­le­rInnen im Alter von 10–12 Jahren aus 3 Klassen einer Wiener Haupt­schule nach 5 Ein­heiten Ernäh­rungs­edu­kation mittels eines Ernährungs-​Quiz erhoben, bei dem die Pro­banden 22 vor­ge­gebene Lebens­mittel 6 defi­nierten Nähr­stoff­ka­te­gorien und 6 defi­nierten Lebens­mit­tel­at­tri­buten in Mehr­fach­nennung zuord­neten. Den Schü­le­rInnen gelang es nach 5 Edu­ka­ti­ons­ein­heiten durch­schnittlich ein Drittel der Lebens­mittel den gege­benen Kate­gorien korrekt zuzu­ordnen. Geschlechts­spe­zi­fische Unter­schiede erwiesen sich dabei als nicht signi­fikant. In 11 von 12 erho­benen Sub­ka­te­gorien doku­men­tierte sich in der deskrip­tiv­sta­tis­ti­schen Analyse eine bessere Zuord­nungs­fä­higkeit der Lebens­mittel durch die über­ge­wich­tigen Teil­neh­me­rInnen im Ver­gleich zu den nor­mal­ge­wich­tigen Pro­ban­dInnen. Ins­gesamt lässt sich der Wis­sens­stand der Pro­ban­dInnen als mäßig bis befrie­digend bezeichnen. Die erho­benen Daten impli­zieren Aus­blicke für weitere Effekte der Inter­vention, ins­be­sondere in der wich­tigen Ziel­gruppe der über­ge­wich­tigen und adi­pösen TeilnehmerInnen.

Schlüs­sel­wörter: Kinder, Adi­po­sitas, Schule, Ernäh­rungs­wissen, Prävention

The acqui­sition of know­ledge of nut­ri­tional issues as part of edu­cation pro­grams within the school setting may help to establish healthy eating habits in children and adol­se­cents and to prevent obesity and diet-​associated health dis­orders. As part of the pre­vention study EDDY („Effect of sports and diet trai­nings to prevent obesity and secondary diseases and to influence young children’s life­style“), the know­ledge of nut­ri­tional issues of 44 stu­dents, aged 10–12 years, from three classes of Viennese Secondary schools was com­piled by quiz after five hours of nut­ri­tional edu­cation training. The sub­jects had to assign 22 pre­de­fined gro­ceries to six defined nut­rient cate­gories and six defined food attri­butes in a mul­tiple choice modus.
After five hours of nut­ri­tional training the stu­dents suceeded to assign on an average one third of the gro­ceries cor­rectly to the defined cate­gories. Gender dif­fe­rences proved not to be signi­ficant. In 11 of 12 sur­veyed sub­ca­te­gories obese par­ti­ci­pants assigned more gro­ceries cor­rectly to the items in com­pa­rison to normal weight sub­jects. All in all the nut­ri­tional know­ledge of the sub­jects can be valued as moderate to satis­fying. The data imply views for other effects of the inter­vention , espe­cially in the important target groups of over­weight and obese.

Key­words: Children, Obesity, School, Nut­ri­tional Know­ledge, Prevention

Einleitung

Das Thema Über­ge­wicht und Adi­po­sitas im Kinder- und Jugend­alter gewinnt zunehmend an gesell­schaft­licher Bedeutung und Relevanz im öffent­lichen Diskurs. In vielen euro­päi­schen Ländern über­steigt die Prä­valenz von über­ge­wich­tigen und adi­pösen Kindern und Jugend­lichen die Anzahl an erwach­senen Men­schen mit einem Gewicht oberhalb des Nor­mal­be­reiches (NCD Riskfactor Col­la­bo­ration, 2016). In Studien konnten positive Effekte von Ernäh­rungs­edu­kation auf Ernäh­rungs­ver­halten und ‑gesundheit von Schul­kindern nach­ge­wiesen werden (Blom-​Hoffman et al., 2004; Shi-​Chang et al., 2004). Unter­su­chungen einer Arbeits­gruppe um Shi-​Chang (Shi-​Chang et al., 2004) deuten nicht nur auf einen Wis­sens­gewinn bei den Schü­le­rInnen hin, sondern ebenso auf eine ver­stärkte Aus­ein­an­der­setzung mit dem Thema Ernährung bei Eltern und Lehrern der unter­rich­teten Kinder.

Die Eta­blierung von gesunden Ernäh­rungs­ge­wohn­heiten bei Kindern und Jugend­lichen kann zudem der Ent­wicklung von ernäh­rungs­as­so­zi­ierten Gesund­heits­stö­rungen wie Dia­betes mel­litus, Kar­dio­vas­kuläre Erkran­kungen, Blut­hoch­druck und Adi­po­sitas im Jugend- oder Erwach­se­nen­alter vor­beugen (WHO, 2002; Janssen et al., 2002; Lob­stein et al., 2004).

Die Insti­tution der Schule ist dabei ein opti­males Setting, um Kinder und Eltern zu erreichen (Franks et al., 2007). Zen­traler Bestandteil der EDDY Studie ist die Primär- und Sekun­där­prä­vention von Über­ge­wicht und damit ver­bun­denen Fol­ge­er­kran­kungen im Kinder- und Jugend­alter. Ein essen­ti­eller Bau­stein im Rahmen der Inter­vention ist dabei die Ernährungs- und Gesund­heits­edu­kation durch alters­ge­rechte Wis­sens­ver­mittlung. Ein erster Blick auf mög­liche Effekte des Kon­zeptes wurde durch eine Über­prüfung des in 5 Ein­heiten erwor­benen Ernäh­rungs­wissens durch einen „Lebens­mit­tel­check“ hin­ter­fragt, bei dem die Schü­le­rInnen vorher defi­nierte Lebens­mittel vor­ge­ge­benen Nähr­stoff­ka­te­gorien und Attri­buten zuordnen sollten. Ein Fokus der Aus­wertung liegt neben der Bestimmung des aktu­ellen Wis­sens­standes auch auf mög­lichen gen­der­spe­zi­fi­schen Effekten sowie poten­zi­ellen Unter­schieden zwi­schen normal- und über­ge­wich­tigen Pro­banden im Bereich der Anwendung ver­mit­telter Lehrinhalte.

Methode

Im Rahmen der Inter­ven­ti­ons­phase des EDDY Pro­jektes („Effect of sports and diet trai­nings to prevent obesity and secondary diseases and to influence young children´s life­style“), einer ran­do­mi­sierten, stan­dar­di­sierten Studie zur Prä­vention von Über­ge­wicht und Adi­po­sitas bei Wiener Schul­kindern, wurde das Ernäh­rungs­wissen nach 5 Ein­heiten Edu­kation der teil­neh­menden Inter­ven­ti­ons­klassen in Form eines Lebensmittel-​Quiz erhoben.

Population

Die Daten von N= 44 Kindern und Jugend­lichen im Alter von 10–12 Jahren aus 3 Klassen einer Wiener Haupt­schule wurden aus­ge­wertet. Zum Erhe­bungs­zeit­punkt waren die Teil­neh­me­rInnen im Durch­schnitt 12 Jahre alt (M= 11,73; SD=±0,73) und stellen im Hin­blick auf die Alters­ver­teilung ein erwar­tungs­gemäß homo­genes Sample dar. Darüber hinaus kann das Geschlech­ter­ver­hältnis als aus­ge­glichen ange­sehen werden (weiblich: 52,3%, n=23; männlich: 47,7%, n=21). Bezüglich des bio­me­tri­schen Markers BMI lässt sich kon­sta­tieren, dass die teil­neh­menden Schü­le­rInnen mit durch­schnittlich 20,78 (SD=±4,38) im Nor­mal­be­reich zu loka­li­sieren sind. Lediglich 13,6% (n= 6) der Schü­le­rInnen kann auf Basis des Body­M­ass­Index Über­ge­wicht attes­tiert werden.

Erhebungsinstrumente

Das Quiz: Das Ernäh­rungs­wissen der Schü­le­rInnen wurde mittels eines Fra­ge­bogens mit 6 teil­weise gegen­sätz­lichen Lebens­mit­tel­at­tri­buten („macht mich dick“, „hält mich gesund“, „macht mich müde“, „macht mich fit“, „hält mich lange satt“, „macht mich schnell wieder hungrig“) und 6 Nähr­stoff­ka­te­gorien (guter Zucker, schlechter Zucker, Eiweiß, Fett, Vitamin C, Calcium) ermittelt. Wobei „guter Zucker“ ein alters­ap­pro­biertes Synonym für Polys­ac­charide dar­stellt und „schlechter Zucker“ für Monosac­charide steht. Eine Ein­grenzung der mög­lichen Ant­worten wurde durch die einer Auswahl von 22 vor­ge­ge­benen Lebens­mitteln, welche in Mehr­fach­nennung korrekt zuge­ordnet werden sollten, gegeben. Die Items bezogen sich dabei auf das in den Ein­heiten zuvor erlernte Ernährungswissen.

Bio­me­trische Messung: Kör­per­ge­wicht und Kör­per­größe der Teil­neh­me­rInnen wurden bestimmt. Alter und Geschlecht wurden mittels eines Sozio­de­mo­gra­phi­schen Fra­ge­bogens erhoben. Aus den erho­benen Daten wurde der Body-​Mass-​Index der Teil­neh­me­rInnen berechnet.

Aus­wertung: Die Aus­wertung der Quiz-​Blätter erfolgte mittels Errechnung eines Pro­zent­satzes korrekt zuge­ord­neter Lebens­mittel ins­gesamt und für jeden der 12 Teil­be­reiche. Um eine Ver­gleich­barkeit der abge­fragten Bereiche her­stellen zu können, wird von den abso­luten Punkt­werten zu Gunsten von Pro­zent­sätzen kor­rekter Zuord­nungen abge­sehen. Die quan­ti­tative Analyse der Daten erfolgt mit dem Com­pu­ter­pro­gramm SPSS 19. Die Ergeb­nisse setzten sich dabei sowohl aus deskrip­tiv­sta­tis­ti­schen Kenn­werten als auch infe­renz­sta­tis­ti­schen Tes­tungen zusammen.

Ergebnisse

Allgemeiner Wissensstand nach fünf Schulungseinheiten

Der all­ge­meine Wis­sens­stand nach fünf Lehr­ein­heiten, basierend auf dem Gesamt­score, ist ins­gesamt als mäßig bis befrie­digend ein­zu­schätzen. Durch­schnittlich gelang es den Schü­le­rInnen, gut ein Drittel (M= 35,36; SD=±15,68) aller Lebens­mittel den jewei­ligen Kate­gorien korrekt zuzu­ordnen. Den untersten 25% (Q25) gelang dies bei einem Viertel (25,52%) und den besten 25% (Q75) der Stich­probe bei 35,36%.

Bei der Zuordnung von Lebens­mitteln zu über­ge­ord­neten Nähr­stoff­klassen lässt sich das Ergebnis des Gesamt­scores wei­test­gehend repro­du­zieren. Aller­dings zeigt sich, dass die Zuord­nungen in den Bereichen „Schlechter Zucker“ (M=57,27; SD=±30,37) und „Eiweiß“ (M=47,4; SD=±20,38) die höchsten Wert­aus­prä­gungen erreichen. Die geringste Quote kor­rekter Zuord­nungen lässt sich hin­gegen bei dem Nähr­stoff „Guter Zucker“ (M=28,54; SD=±19,96) kon­sta­tieren. Bei den Lebens­mit­tel­at­tri­buten zeigt sich, dass die Spann­weite von min­destens 20,45% (SD=±17,45) bei „Hält mich fit“ bis maximal 51,94% (SD=±28,53) bei „Macht mich dick“ reicht und sich damit in einem zu den Nähr­stoff­klassen ver­gleich­baren Intervall loka­li­sieren lässt (zur Über­sicht siehe Tab. 1.).

Das Kennt­nis­niveau der Schü­le­rInnen lässt sich daher als ins­gesamt mäßig bis befrie­digend bewerten. Dabei werden in den Ergeb­nissen weitere Aus­bau­po­ten­ziale deutlich sichtbar.

Genderspezifische Analyse des Wissensstandes nach fünf Lehreinheiten

Die Analyse des all­ge­meinen Wis­sens­standes und dessen 12 Sub­ka­te­gorien zeigen, dass sich kaum geschlechts­spe­zi­fische Unter­schiede nach­weisen lassen bzw. diese lediglich zufäl­ligen Schwan­kungen unter­liegen. Im Hin­blick auf den Gesamt­score lässt sich keine signi­fi­kante Dif­ferenz zwi­schen Mädchen und Jungen iden­ti­fi­zieren (t(42)= ‚15; p=,880; Mweiblich=35,01(SD=±12,90); Mmännlich=35,74 (SD=±18,59)). In den 12 Sub­ka­te­gorien unter­liegen die Unter­schiede eben­falls nur zufäl­ligen Schwan­kungen und sind als mar­ginal zu klassifizieren.

Nach fünf Unter­richts­ein­heiten zeigt sich, dass Schü­le­rInnen weib­lichen und männ­lichen Geschlechts den Unter­richts­stoff glei­cher­maßen beherr­schen und die Edu­kation keines der beiden Geschlechter zu benach­tei­ligen scheint, sodass der Wis­sens­erwerb Jungen und Mädchen in gleicher Weise zu Gute kommt.

Unterschiede zwischen normal- und übergewichtigen SchülerInnen

Signi­fi­kante Wis­sens­un­ter­schiede in Abhän­gigkeit vom BMI konnten nicht fest­ge­stellt werden. Im Hin­blick auf den Gesamt­score befinden sich sowohl die über- als auch nor­mal­ge­wich­tigen Schü­le­rInnen im Durch­schnitts­be­reich und unter­scheiden sich lediglich in nicht signi­fi­kanter Grö­ßen­ordnung (t(42)= ‑1,02; p=,315; Müber=41,40 (SD=±13,65); Mnormal=34,40 (SD=±15,93)). Darüber hinaus konnten keine sta­tis­tisch bedeut­samen Unter­schiede in den ein­zelnen Kate­gorien iden­ti­fi­ziert werden.

Aller­dings doku­men­tiert sich in den Ergeb­nissen der deskrip­tiv­sta­tis­ti­schen Analyse, dass die über­ge­wich­tigen Kinder und Jugend­lichen mit einer Aus­nahme (Calcium) in allen Kate­gorien eine bessere Zuord­nungs­quote erbringen konnten als die nor­mal­ge­wich­tigen Schü­le­rInnen (siehe Abb. 1 und Abb. 2). Ins­gesamt deuten die Ergeb­nisse auf eine leichte Über­le­genheit der über­ge­wich­tigen Schü­le­rInnen hin. Der deut­lichste Unter­schied ist dabei in den Kate­gorien „macht mich dick“, „macht mich müde“ und „macht mich schnell wieder hungrig“ zu erkennen.

Conclusion

Die Kom­petenz der teil­neh­menden Schü­le­rInnen, Lebens­mittel kon­kreten Inhalts­stoffen und Attri­buten zuordnen zu können, lässt sich ins­gesamt als mäßig bis befrie­digend bewerten. Dabei lassen sich in einigen Bereichen deut­liche Opti­mie­rungs­po­ten­ziale iden­ti­fi­zieren. Diese betreffen ins­be­sondere jene Kate­gorien, die ten­den­ziell positiv kon­no­tierte Attribute und Nähr­stoffe wie „hält mich gesund“ oder „Guter Zucker“, abbilden.

Grund­sätzlich zeigt sich jedoch, dass der Wis­sens­stand nach fünf Schu­lungs­ein­heiten mit gut einem Drittel kor­rekter Zuord­nungen auf einen posi­tiven Effekt der Ernäh­rungs­schulung schließen lässt. Aller­dings unter­streichen die Ergeb­nisse gleich­zeitig die Wich­tigkeit eines wei­teren Schulungsbedarfs.

Sta­tis­tisch signi­fi­kante Effekte, die von bio­me­tri­schen oder sozio­de­mo­gra­phi­schen (Geschlecht) Para­metern aus­gehen, konnten in den vor­lie­genden Ergeb­nissen nicht iden­ti­fi­ziert werden. Ebenso wie bei über- und nor­mal­ge­wich­tigen Schü­le­rInnen liegen keine bedeut­samen Unter­schiede zwi­schen Mädchen und Jungen vor. Der Wis­sen­stand nach den Edu­ka­ti­ons­ein­heiten ist zwi­schen den Geschlechtern als homogen zu bewerten. Damit erreichen die Lehr­in­halte Schü­le­rinnen und Schüler glei­cher­maßen, was ein wesent­liches Ziel der Lehr­ein­heiten darstellt.

Die Ergeb­nisse deuten darauf hin, dass die Schü­le­rInnen sich ins­be­sondere jene Lehr­in­halte ein­ge­prägt haben, welche auf die Risiken einer unge­sunden Ernäh­rungs­weise hin­weisen. So konnte eine größere Anzahl an Schü­le­rInnen die Attribute „Macht mich dick“ und „Macht mich müde“ korrekt zuordnen. Positiv kon­no­tierte Attribute wie „Hält mich fit“ und vor allem „Hält mich gesund“ konnte von weniger Schü­le­rInnen korrekt zuge­ordnet werden, als es bei negativ kon­no­tierten Attri­buten der Fall war.

Attribute wie „Macht mich dick“ und „Macht mich müde“ impli­zieren, dass das ernäh­rungs­be­zogene Gesund­heits­ver­ständnis der Jugend­lichen eher mit der Ver­meidung von gesund­heits­be­ein­träch­ti­genden Risi­ko­fak­toren asso­ziiert ist und der Gesund­heits­be­griff funk­tional aus­gelegt wird. Im Rahmen einer wei­ter­füh­renden Ernäh­rungs­edu­kation sollte also vor allem der Fokus darauf gelegt werden, auf die posi­tiven Aus­wir­kungen eines gesunden Lebens­stils zu ver­weisen, um den Schü­le­rInnen die Bedeutung ihrer Gesundheit als posi­tives Ziel näherzubringen.

LITERATUR

NCD Risk Factor Col­la­bo­ration (NCD-​RisC), Lancet 2016; 387:1377–1396

Blom-​Hoffman J et al., J Sch Psychol 2004; 42, 45–60

Shi-​Chang X et al., Health Promot Int 2004; 19: 409–418

World Health Orga­nization: Report of a Joint WHO/​FAO Expert Con­sul­tation. Diet Nut­rition and the Pre­vention of Chronic Diseases.WHO Tech­nical Report Series no. 916 WHO: Geneva 2002

Janssen I et al., Obes Rev 2005, 6:123–132

Lob­stein T et al., Obes Rev 2004, 5:1–104

Franks A, Kelder S: School-​based Pro­grams: Lessons Learned from CATCH, Planet Health, and Not-​ON-​Tobacco. 2007 [http://www.cdc.gov/pcd/issues/2007/apr/06_0105.htm], (Stand 06.06.2016).

KORRESPONDENZ

1Christina Pöp­pel­meyer MSc, Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm, Öster­rei­chi­sches Aka­de­mi­sches Institut für Ernäh­rungs­me­dizin ÖAIE, Wien

2Jan Aden MSc, Fakultät für Psy­cho­logie, Sigmund Freud Privatuniversität

3Univ.-Prof. Dr. Otmar Pachinger, Öster­rei­chi­scher Herzfonds

Kor­re­spondenz: Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm, Öster­rei­chi­sches Aka­de­mi­sches Institut für Ernäh­rungs­me­dizin ÖAIE, Alser Straße 14/​4a, 1090 Wien, office@oeaie.org